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DZD-Forscher Norbert Stefan erhält Gastprofessur an der Harvard Medical School

Professor Dr. med. Norbert Stefan, Inhaber der Heisenberg-Professur für klinisch-experimentelle Diabetologie an der Universität Tübingen und Forscher des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD), erhielt eine Gastprofessur an der Harvard Medical School. Er wird dort seine Forschung zu Prävention und Therapie des Typ-2-Diabetes ausbauen und in enger Zusammenarbeit mit den amerikanischen Kollegen neue Strukturen der Interaktion auf dem Gebiet der Diabetesforschung mit der Universität Tübingen und dem DZD etablieren. Mitte September hielt er seine Antrittsvorlesung in Boston.

Prof. Norbert Stefan. Quelle: privat

In Harvard arbeitet Stefan mit Professor Morris White (Division of Endocrinology of the Department of Medicine, Boston Children’s Hospital) zusammen. Gemeinsam wollen sie die Hepatokinforschung* weiter ausbauen und vertiefen, um die Rolle der Fettleber bei der Entstehung des Typ-2-Diabetes und von kardiovaskulären Erkrankungen aufzuklären. Außerdem sind gemeinsame klinische Studien geplant, um zu untersuchen, welche Auswirkungen Fettverteilungsstörungen auf das Risiko für Typ-2-Diabetes und seine Folgeerkrankungen bei Jugendlichen und Erwachsenen haben. Ziel ist es, eine enge wissenschaftliche Kooperation der Diabetesforschung an der renommierten Harvard Medical School mit der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen, dem Helmholtz Zentrum München und dem DZD zu etablieren.

Stefan ist Inhaber der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Heisenberg-Professur für klinisch-experimentelle Diabetologie an der Medizinischen Klinik IV des Universitätsklinikums Tübingen. Außerdem leitet er die Abteilung Pathophysiologie des Prädiabetes im Institut für Diabetesforschung und Metabolische Erkrankungen (IDM) des Helmholtz Zentrums München an der Universität Tübingen. In enger Zusammenarbeit mit Professor Hans-Ulrich Häring, Leiter der Medizinischen Klinik IV und des IDM Tübingen, liegt der Schwerpunkt seiner Forschung in der genauen Charakterisierung des Risikos für Typ-2-Diabetes. Im Rahmen des klinisch-experimentellen Forschungsansatzes hat Stefan wegweisende Konzepte zur Stratifikation des Diabetesrisikos erarbeitet. Dazu gehören die Identifikation und Erforschung der stoffwechselgesunden Adipositas, des stoffwechselkranken Normalgewichts, der Hepatokine (Leberhormone) und der Determinanten des Erfolges einer Lebensstilintervention zur Prävention des Typ-2-Diabetes und seiner Folgeerkrankungen.

Schwerpunkt seiner Arbeit der vergangenen Jahre war die Erforschung der Ursachen und Folgen der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung. Stefan hat die erste Multicenterstudie des DZD zur Therapie der nichtalkoholischen Fettlebererkrankung geleitet und ist mit vielen nationalen und internationalen Wissenschaftspreisen ausgezeichnet worden.

*Hepatokine sind Lebereiweiße