Restriktive Lungenerkrankungen – späte Folge von Diabetes?

Eine Studie des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) und des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und des Universitätsklinikums Heidelberg deutet darauf hin, das Atemnot und restriktive Lungenerkrankungen (RLD) eine späte Komplikation von Typ-2-Diabetes sein könnten

© yodiyim - stock.adobe.com

Die Forscher untersuchten 110 Patienten mit langjährigem Typ-2-Diabetes, 29 Menschen mit neu diagnostiziertem Typ-2-Diabetes, 68 Patienten mit Prädiabetes und 48 Menschen ohne Diabetes auf Stoffwechselstörungen, diabetesbedingte Komplikationen, Atemnot und Lungenfunktion. Dabei zeigte sich, dass Menschen mit Typ-2-Diabetes signifikant häufiger an Atemnot und restriktiven Lungenerkrankungen leiden als die Kontrollgruppe. Die Prävalenz für RLD bei Patienten mit Diabetes lag zwischen 20 und 27 Prozent. Außerdem deuteten radiologische und histologische Analysen auf eine Assoziation mit fibrosierenden interstitiellen Lungenanomalien hin.

Darüber hinaus zeigte die Studie, dass RLD mit Albuminurie assoziiert ist. Bei der Erkrankung ist der Gehalt des Eiweißes Albumin im Urin erhöht. Dies kann ein Anzeichen sein, dass Lungenerkrankungen und Nierenerkrankungen (Nephropathie) miteinander assoziiert sein können.

Die Wissenschaftler vermuten daher, dass manche Lungenerkrankungen eine späte Folge von Typ-2-Diabetes sein können.

Original-Publikation:
Stefan Kopf, Jan B. Groener,  Zoltan Kender, Thomas Fleming,  Maik Brune, Christin Riedinger, Nadine Volk, Esther Herpel, Dominik Pesta,  Julia Szendrödi,  Mark O. Wielpütz, Hans-Ulrich Kauczor,  Hugo A. Katus, Michael Kreuter, Peter P. Nawroth. Breathlessness and Restrictive Lung Disease: An Important Diabetes-Related Feature in Patients with Type 2 Diabetes. Respiration 2018, DOI: 10.1159/000488909